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Marco Stadler

Gänsesäger – Häufige Gäste auf der Wyna

Wer in Unterkulm der Wyna entlang spaziert, hat gute Chancen, von Zeit zu Zeit Vögel zu entdecken, die auf den ersten Blick wie Stockenten aussehen.

Wer allerdings genauer hinschaut, wird schnell die schmalen, gebogenen Schnäbel und die Haube am Hinterkopf erkennen, Merkmale, die auf Stockenten nicht zutreffen.

Es handelt sich bei der Entdeckung um sogenannte Gänsesäger. Sie gehören auch zu den Entenvögeln, bilden aber die eigene Untergruppe der Säger. Typisch für Säger ist der lange, schmale Schnabel, der an den Rändern gezackt (gesägt) und vorne gebogen ist. Mit diesem Schnabel fangen die Gänsesäger kleinere Fische, ihre Hauptmahlzeit.


Gänsesäger-Weibchen, gut sichtbar der gesägte Schnabel
Gänsesäger-Weibchen, gut sichtbar der gesägte Schnabel


Männchen und Weibchen gleichen sich im Ruhekleid. Während der Brutzeit (Spätherbst bis Frühsommer) ist das Männchen durch einen schwarzen, teilweise grünlich glänzenden Kopf und Rücken gekennzeichnet. Das Gefieder des Rumpfes ist weiss. Das Männchen hat auch keine abstehende Haube wie das Weibchen. Dieses trägt das ganze Jahr über ein rotbraun gefärbtes Kopfgefieder, der Rumpf ist grauweiss.


Gänsesäger-Männchen im Prachtskleid
Männchen im Prachtskleid

Gänsesäger sind Höhlenbrüter. In Frage kommen vor allem Baumhöhlen, aber auch Felsspalten und Uferunterspülungen. Die Höhle wird mit Daunen ausgepolstert. Das Weibchen legt ab April etwa 7 bis 14 cremefarbene Eier und bebrütet sie allein 32 bis 35 Tage lang. Die Küken verlassen das Nest bereits einen Tag nach dem Schlüpfen. Das Weibchen führt die Jungen dann zum Gewässer und betreut sie in den nächsten Wochen. Anfangs transportiert das Weibchen die Küken dabei gelegentlich auf dem Rücken. Die Jungen können sofort recht gut schwimmen, bald auch tauchen und suchen von Anfang an ihre Nahrung selbst. Zunächst besteht diese eher aus Wasserinsekten und Würmern, kaum aus Fischchen. Meist werden die Jungen bereits verlassen, bevor sie fliegen können. Im zweiten Lebensjahr werden sie geschlechtsreif.

Gänsesäger sind in der Schweiz geschützt. Entlang der Wyna können sie auf dem gesamten Unterkulmer Gebiet angetroffen werden. Zu gefallen scheint ihnen der neu geschaffene Wyna-Abschnitt bei der KWC, wo sie schon mehrmals zu beobachten waren.


Gänsesäger-Weibchen mit der typischen Haube
Weibchen mit der typischen Haube

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