Pilzexkursion mit grosser Vielfalt
- Marco Stadler
- 29. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Bei kühlem, nebligem Wetter trafen sich gegen 40 Pilzinteressierte beim Oberstufenzentrum in Unterkulm. Nach einer kurzen Begrüssung durch Monika Schoch zeigte uns Exkursionsleiter und Pilzkontrolleur Reto Stadler schon erste, selbst mitgebrachte, Exemplare. Er stellte einige ähnliche Arten vor und wir erfuhren, dass es auch bei den Röhrlingen Giftpilze gibt, zum Beispiel den Schönfuss-Röhrling. Dieser ist zwar in der Schweiz als "Kein Speisepilz" gelistet und nicht als Giftpilz, wird aber in verschiedener Literatur als giftig beschrieben.

Dann marschierten wir zügig Richtung Ischlagwald. Unterwegs erklärte uns Reto, dass unbekannte Pilze möglichst mit Stiel und dem ganzen Fuss gesammelt werden sollten, damit eine Bestimmung durch die Pilzkontrolle möglich ist. Bekannte Pilze können entweder herausgedreht oder abgeschnitten werden, dem Pilzkörper im Boden schadet es nicht. Wichtig ist, dass Pilze in einem Korb und nicht in Plastiksäcken gesammelt werden, da sie in Säcken schnell verderben.
Nach dem steilen Aufstieg Richtung Brönni konnten wir ausschwärmen und hatten Zeit, selber auf Suche zu gehen. Leider hatte das Forstamt in vielen Waldstücken stark geholzt, so dass es nicht einfach war, durch den Wald zu streifen. Auch ist zu befürchten, dass in Zukunft im Gebiet viel weniger Pilze wachsen werden, weil viele von ihnen in Symbiose mit Bäumen leben, die jetzt nicht mehr stehen.
Diesmal allerdings fanden wir noch eine grosse Anzahl an verschiedenen Arten, die Reto beim Picknickplatz Brönni auf dem Tisch auslegte und in essbare, ungeniessbare und giftige Arten unterteilte. Was es da nicht alles zu sehen gab! Röhrlinge trafen auf Leistenpilze, Becherpilze waren neben den vielen Blätterpilzen kaum mehr zu sehen und eine Tramete buhlte neben Stäublingen um Aufmerksamkeit.

Auf spannende Art stellte uns Reto dann die verschiedenen Arten vor und zeigte uns die Merkmale, mit denen man sie von ähnlichen Arten unterscheiden kann. Im grossen Rucksack hatte er neben mehreren Pilzbüchern auch Vergleichsfotos, so dass wir uns ein Bild machen konnten, wie man zum Beispiel essbare Champignons vom giftigen Knollenblätterpilz unterscheiden kann. Überhaupt waren Amanita-Arten gut vertreten: Neben verschiedenen Knollenblätterpilzen zeigte uns Reto den essbaren Perlpilz, der nicht mit dem Pantherpilz verwechselt werden sollte, einen Grauen Wulstling, den schmackhaften Scheidenstreifling und einen schönen Fliegenpilz.

Aus der Familie der Leistenpilze sahen wir Eierschwämmchen, die gerne mit dem ungeniessbaren falschen Pfifferling verwechselt werden, auch wenn er zu den Blätterpilzen gehört. Feine Trompetenpfifferlinge und einzelne Totentrompeten waren auch gefunden worden. Auch bei den Röhrlingen war die Auswahl gross: Neben einem Steinpilz lagen zahlreiche Maronenröhrlinge und Goldröhrlinge, zwei braunrote Pfefferröhrlinge konnte uns Reto vorstellen und auch ein ungeniessbarer Gallenröhrling fehlte nicht.
Die Zeit verging viel zu schnell und Reto hätte uns noch viel erzählen können. Aber langsam kroch die Kälte in die Glieder und die vielen unbekannten Namen sorgten bei dem Einen oder Andern zunehmend für Verwirrung. Reto hatte ein Einsehen und bedankte sich ganz herzlich für das grosse Interesse. Aber auch nach dem offiziellen Schluss musste er noch viele Fragen beantworten und Körbe kontrollieren. Schön, dass das Thema Pilze jedes Jahr auf ein so grosses Echo stösst!

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