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Jährlicher Einsatz für die Gelbbauchunke

Kürzlich ist im Dorfheftli (Ausgabe Unterkulm) ein spannender Bericht über das Gelbbauchunken-Projekt in der Wässerig erschienen. Mit freundlicher Genehmigung des Autors, Patrick Tepper, dürfen wir den Text hier wiedergeben.



Seit dem Jahr 2004 sorgt der Natur- und Vogelschutzverein Unterkulm (NVVU) für einen idealen Lebensraum der Gelbbauchunke im Gebiet «Wässerig». Im Februar werden die Tümpel am Waldrand im Grenzgebiet zur Gemeinde Gränichen von Laub befreit und kontrolliert, um der als gefährdete Gattung eingestuften Amphibienart gute Laichplätze bieten zu können.

Eine Gelbbauchunke wärmt sich an der warmen Folie

Die erste Begegnung zwischen der Gelbbauchunke und den Mitgliedern des NVVU fand im Jahr 2004 statt. Bei einer Exkursion sind die Kinder auf einem Fahrweg im Gebiet Wässerig zurückgeblieben, hielten sich bei grossen Pfützen auf und stellten fest: «Wir haben Frösche gefunden». Die Frösche erwiesen sich als seltene Gelbbauchunken, deren Lebensraum jedoch durch die Schliessung von Kiesgruben und die Verlandung von natürlichen Tümpeln bedroht ist. Durch die kaum vorhandenen stehenden Gewässer fehlen Rückzugsorte und Laichplätze für die Amphibien. In Zusammenarbeit mit dem Landwirt richteten die Mitglieder des NVVU in einer Startphase fünf kleinere Tümpel ein. Unterstützt wurde der initiative Verein von der Biologin und Amphibien­spezialistin Esther Krummen­acher. «So ein Tümpel besteht im Grundsatz nur aus einem Loch, das mit einer Folie ausgekleidet wird, um die Verlandung zu verhindern», erklärt NVVU-Co-Präsidentin Mo­nika Schoch aus Unterkulm das Artenförderungsprojekt. «Die Tümpel werden nicht bepflanzt und haben nur das Ziel, einen Ersatz­lebensraum mit einem stehenden Gewässer als Laichplatz zur Verfügung zu stellen». Die Tümpel können durchaus auch austrocknen und werden durch Regenwasser wieder gefüllt.

Folientümpel sind geeignete Laichplätze

Waldrand als Lebensraum der Gelbbauchunke

Die seltenen Amphibien fühlen sich im Gebiet «Wässerig» in Unterkulm äusserst wohl. Der Wald­rand bietet einen dynamischen Lebensraum und die naturnahen Tümpel werden von den Gelbbauch­unken sehr gut angenommen. «In den vergangenen Jahren konnten immer wieder neue Tümpel errichtet werden, so dass heute deren 14 zwischen dem Pistolenschiessstand und der Gemeindegrenze zu Gränichen existieren. Ziel ist es, den Gelbbauchunken die Wanderung vom einen zum anderen Tümpel zu ermöglichen», zeigt Monika Schoch die positive Entwicklung der vergangenen Jahre auf. Durch die intensive Nutzung des Kulturlandes verlagert sich der Lebensraum der Gelbbauchunke jedoch vermehrt in den Wald selbst, wo je nach Wetterlage in Fahrrillen ebenfalls Kleinstgewässer entstanden sind. Weitere Chancen bieten sich durch die Renaturierungsmassnahmen der Wyna in den vergangenen Jahren.


Jährlicher Unterhalt im Februar Jedes Jahr im Februar stellen die Mitglieder des NVVU die Instandstellung, das Entfernen von Laub und das Zurückschneiden der Vegetation sicher. Damit ist das Projekt zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens geworden. In diesem Jahr musste die Aktion durch die Corona-Pandemie auf mehrere Tage aufgeteilt und die Arbeiten in 2er- oder 3er-Teams erledigt werden. Zwischen Ende April und Mitte August können die Gelbbauch­unken am besten beobachtet werden. Durch ihren melancholischen Lockruf in den Abendstunden fallen vor allem die Männchen auf.

© Dorfheftli.ch, Patrick Tepper


Die gelbe Unterseite des Tieres gibt ihm seinen Namen

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