Im letzten Theorieteil machte Doris Kyburz uns mit den Seglern und Schwalben bekannt. Beeindruckend ist die Lebensweise der Mauersegler, die praktisch ihr ganzes Leben in der Luft verbringen. Sie essen, schlafen und paaren sich in der Luft und sind nur zur Aufzucht der Jungen auf festen Boden angewiesen. Auch bei der Fütterung der Jungen gibt es eine Besonderheit. Da es im Frühling immer wieder zu Kälteeinbrüchen kommen kann, ziehen sich die Mauersegler bei solchen Verhältnissen in wärmere Gefilde zurück. Die Jungen im Nest sterben während der tagelangen Abwesenheit aber nicht, sondern verfallen in eine Hungerstarre. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich, die Körpertemperatur sinkt ab, Fettreserven des Körpers werden verbraucht. Auf diese Weise können ältere Nestlinge ein bis zwei Wochen ohne Nahrung überleben!

Am Samstagmorgen trafen sich die TeilnehmerInnen des Kurses auf dem Steinenberg beim Haus der Familie Schoch. Die Umgebung ist ein Paradies für Tiere jeder Art und Monika und Dani Schoch haben neben vielen andern Nistkästen auch für Mauersegler und Mehlschwalben dutzende Nistkästen und Nisthilfen aufgehängt. Kein Wunder pfiff und zwitscherte, zischte und flatterte es um uns herum wie wahnsinnig, sodass wir fast nicht nachkamen mit Beobachten.

Bei einem in der Nähe liegenden Pferdestall konnten wir auch Rauchschwalben beobachten, die fleissig Nistmaterial für ihre Nester einflogen. Und bei einer vor wenigen Jahren gepflanzten Dornenhecke posierte ein Neuntöter-Männchen zuoberst auf einem Strauch.

Zurück bei der Familie Schoch wurden wir alle zu einem feinen Znüni eingeladen und wir konnten noch einmal das fleissige Treiben um uns herum bewundern. Zum Schluss durfte jeder eine Urkunde in Empfang nehmen, die bestätigte, dass wir den Ornithologischen Grundkurs bestanden hatten und mit unserem neu erworbenen Wissen die Welt der Vögel von jetzt an mit einem viel grösseren Verständnis betrachten können.
An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an die Familie Schoch für die Verpflegung, aber auch an Doris Kyburz für die spannenden Theorieabende und Martina von Känel und Monika Schoch für die kompetente Leitung der Exkursionen. Und nicht zuletzt ein grosses Dankeschön an Ernst Hofmann, der die Ornithologischen Grundkurse vor über 20 Jahren ins Leben gerufen und sie dieses Jahr zum letzten Mal organisiert hatte. Schön, dass sein Werk weiterbesteht und wir uns schon auf den nächsten Kurs in zwei Jahren freuen können!
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